Viele Autoren berichten, dass sie schon als Kind Geschichten geschrieben haben und es nur eine Frage der Zeit war, diese Leidenschaft in das erste eigene Buch zu wandeln. Bei mir war es so, dass ich unglaublich gern und viel gelesen habe. Das Gymnasium mit Freud, Schiller und Co. sorgte dafür, dass ich so viel Schulzeug lesen musste, was mich nicht fesselte, dass ich meine sonstige Leselust verlor. Viele Jahre später schenkte mein großer Bruder mir den ersten Band von Harry Potter zu Weihnachten und ich las es. Auf einmal war diese Leidenschaft für fantastische Geschichten wieder da. Ich war eine junge Frau, als ich die Black Dagger Reihe von J.R. Ward entdeckte. Bis heute würde ich ihre Bücher als meine größte Fangirl-Leidenschaft bezeichnen. Dort sehe ich meine frühen Wurzeln. Selbst zu schreiben kam mir nie in den Sinn. Mir hätte dafür die Geduld gefehlt.

2015 war es dann soweit: Ich habe ein tolles Buch gelesen. Zumindest dachte ich das bis zum letzten Drittel. Die Autorin hatte es geschafft, mich so sehr aufzuregen, weil sie ihre Geschichte mit dem enormen Potential zum Ende so verhunzt hatte (in meinen Augen), dass ich meine Wut genommen und losgeschrieben habe. Ich setzte mich vor meinen Laptop und schrieb den Prolog von Wolfsprinzessin der Vampire – Das Bündnis. Das war wie ein Knall! Ich konnte nicht mehr aufhören. Auf einmal lagen zig Papiere vor mir und ich skizzierte Charakterprofile und schrieb und schrieb.

Ich schrieb meine perfekte Geschichte. Die Geschichte, die ich immer lesen wollte, aber nie gefunden hatte.

Es ist unglaublich, was daraus entstanden ist. Ich habe meinen Job gekündigt und widme mich fortan meiner Arbeit als Autorin, weil es genügend Leser gibt, die meine Geschichten lieben. Vielen Dank dafür ♥

Dazu gehört sicher viel Glück (plus Fleiß, Geduld und Phantasie).

BLOG ABONNIEREN


Loading

Gib deinen Namen und deine E-mail Adresse ein, um Mirjams Blog zu abonnieren.

Fragen an die Autorin:

Hast du ein Pseudonym und wenn ja, warum?

Ich habe mich gegen ein Pseudonym entschieden, weil ich wollte, dass Mirjam Kul draufsteht und drin ist. Das hat sicher Vor- und Nachteile. Da mein Name draufsteht, sollte ich immer Geschichten schreiben, mit denen ich mich gern identifiziere.

Wie baust du deine Geschichten auf? Welche Vorarbeit ist nötig?

Ich arbeite ohne Plots. Das klingt chaotisch. Mein Kopf ist auch extrem voll. Es fliegen Notizzettel, Notizbücher und Ringhefte herum, in die ich ab und zu reinschaue. Schreiben bedeutet für mich Abenteuer und Leidenschaft. Auf keinen Fall darf mir das ein ausgearbeiteter Plot zerstören. Wichtig ist, dass ich schreibe, schreibe, schreibe. Lange Pausen sind nicht gut.

Wie viel deiner eigenen Realität steckt in deinen Büchern?

Meine Bücher sind rein fiktiv und nicht autobiographisch. Natürlich können eigene Erlebnisse oder Erzählungen von Freunden persönliche Anteile in die Geschichte bringen. Beispielsweise bin ich gelernte Paar- und Familientherapeutin und profitiere davon enorm, weil ich gelernt habe, psychologische Profile zu erstellen. Ich erwarte von meinen Protagonisten, dass sie reifen, sich weiterentwickeln und am Ende des Buches aus ihren Erfahrungen gelernt haben. Ein Autor bringt wahrscheinlich immer sein eigenes Ich mit in seine Geschichten. Und dennoch ist eine große Mischung Phantasie dabei. Nur weil mein Protagonist gern Bungee springt, mache ich das noch lange nicht.

Welches deiner Bücher liebst du am meisten? Kannst du das überhaupt sagen?

Oh ja, das ist mein erstes Buch Wolfsprinzessin der Vampire – Das Bündnis. Es war das erste Mal, dass ich meine Phantasie in ein Buch geschrieben habe und mit Elysa und Týr Protagonisten erschaffen habe, die mich von Anfang bis Ende fesseln. Meine Liebe zu den beiden hat schließlich auch dazu geführt, ihre Geschichte weiterzuerzählen.

Unabhängig davon konnte ich mittlerweile viele verschiedene Geschichten schreiben, die mich alle gereizt haben und alle in die gleiche Buchreihe passen.

Wie lange brauchst du für ein Buch?

Da ich hauptberuflich schreibe und bisher keine Schreibblockaden kenne, brauche ich ungefähr drei Monate für ein Buch von 300 bis 400 Taschenbuchseiten. Ob ich das Pensum so halten kann, weiß ich nicht, bisher klappt es ganz gut. Ich denke, es ist wichtig, regelmäßig zu veröffentlichen, um nicht vergessen zu werden und im Pool unterzugehen.

Was rätst du jemandem, der auch schreibt und das zu seinem Beruf machen möchte?

Puh, das ist schwierig, weil ich glaube, dass ganz viel Glück dazu gehört. Es gibt viele erstklassige Sänger, aber nicht jeder kann davon leben. Unabhängig davon sollte jeder Schreiber um sein Glück kämpfen, mutig sein, es probieren und an sich glauben. Es ist absolut sinnvoll, das eigene Buch anderen zum Lesen zu geben, von Lektoren zu lernen und an sich zu arbeiten.